
Was ist bei Zahnpasta zu beachten und was muss sie leisten?
Standen Sie schon mal im Supermarkt oder in der Drogerie unschlüssig vor dem Regal mit der Zahnpasta? Und wonach suchen Sie Ihre Zahnpasta letztendlich aus? Kaufen Sie die, die Sie schon immer gekauft haben? Oder achten Sie auf einen bestimmten Geschmack? Wählen Sie eine bekannte Marke? Oder greifen Sie zum billigsten Produkt? Vielleicht auch zu jener Zahnpasta, die im Angebot ist? Wenn Sie sich in einem dieser Beispiele wiedergefunden haben, ist das vollkommen normal. Die meisten Menschen kennen sich kaum mit den Unterschieden verschiedener Zahnpasten aus. Die Hersteller werben lieber mit falschen Versprechen. Die Contra-Seiten lassen sie unter den Tisch fallen. Damit Sie nächstes Mal zielsicher nach einer Zahnpasta greifen, finden Sie in diesem Artikel die wichtigsten Informationen, auf die Sie bei Zahnpasta achten sollten.
Was muss eine Zahnpasta leisten?
Bevor wir uns mit den einzelnen Bestandteilen und deren Auswirkungen beschäftigen, stellt sich erst einmal die Frage, was eine Zahnpasta alles leisten muss. Dabei gibt es einige allgemein wichtige und einige individuelle Funktionen zu nennen.
Der Sinn des Zähneputzens besteht in der Beseitigung der Essensreste, damit die Bakterien sich nicht von ihnen ernähren und sich dadurch vermehren können. Die Hauptaufgabe wird dabei von der Zahnbürste übernommen. Die Vibration sorgt für die Loslösung der einzelnen Partikel. Dabei soll die Zahnpasta aber natürlich unterstützen.
Wenn ein Gemisch aus Essensresten, Ausscheidungen der Bakterien und Spucke zu Plaque geführt hat, soll möglichst viel davon von der Zahnpasta gelöst werden, damit die Zahnbürste die Beläge wegputzen kann.
Zahnpasta kann aber auch gegen zu zahlreich gewordene Bakterien ankämpfen.
Weiterhin sollen auch ungefährliche, aber unschöne Verfärbungen (beispielsweise von Kaffee oder schwarzen Tee) entfernt werden.
Zur Vorbeugung von Problemen ist es wichtig, dass der Zahnschmelz regelmäßig gehärtet wird.
Nicht zu unterschätzen ist der natürliche Wunsch nach dem Zähneputzen ein saubereres und angenehmes Gefühl zu haben.
Damit eng im Zusammenhang steht die Forderung nach einem leckeren Geschmack. Dieser Punkt ist bei Kinderzahnpasten besonders wichtig.
Welche Gefahren verbergen sich in Zahnpasta-Tuben?
Es klingt ein bisschen nach einem schlechten Scherz, aber leider ist es wahr: Manche Zahnpasten enthalten Inhaltsstoffe, die gefährlich werden können. In der Regel ist das Produkt in Ordnung. Allerdings wird nicht immer darauf hingewiesen, dass diese Art von Zahnpasta nicht täglich verwendet werden darf. In anderen Fällen, liegt es auch an persönlichen Problemen.
Einige Zahnpasten wirken sehr intensiv. Dies ist gut um Verfärbungen zu entfernen, wirkt sich aber leider irgendwann auch auf den Zahnschmelz aus.
Andere Zahnpasten greifend das Zahnfleisch an, sodass auf Dauer beispielsweise Zahnfleischbluten entsteht.
Wenn bereits Vorerkrankungen bestehen, können bestimmte Zahnpasten diese verschlimmern.
Selbstverständlich sollten auch individuelle Allergien immer im Auge behalten werden.
Wie wirken welche Inhaltsstoffe?
Jede Zahnpaste setzt sich anders zusammen. Die meisten Begriffe kennt kaum ein Mensch. Sie müssen auch nicht jedes Detail verstehen. Wichtig ist in erster Linie, dass sie wissen, wogegen Sie allergisch sind. Zusätzlich sollten Sie ein paar elementare Stoffe kennen, die besonders gut oder schlecht sind.
1. Fluoride
In jeder guten Zahnpasta finden Sie Fluoride. Sie helfen vor allem bei der Vorsorge gegen Karies und stärken die Zähne. Die empfohlene Menge pro Tag variiert je nach Größe und Alter.
2. Schleifwirkung
Die eigentliche Reinigung der Zähne wird von so genannten Putzkörpern übernommen. Sie haben eine schleifende Wirkung, welche unter anderem von Meersalz, Kieselsäure und Kreide erzeugt wird. Ein wenig davon ist notwendig. Doch wie mit allen Dingen, sollte man es auch hiermit nicht übertreiben. Ansonsten wird unter anderem der Zahnschmelz geschädigt. Aus diesem Grund sollte der RDA-Wert möglichst gering sein. Diese auf den meisten Zahnpasten angegebene Zahl gibt an, wie sehr die Zahnpaste schleift. Ist der Wert sehr hoch, handelt es sich vermutlich um eine Whitening-Zahnpasta, die auf keinen Fall täglich verwendet werden darf.
3. Schaumbildner
Tenside bringen die Zahnpasta richtig schön zum Schäumen. Dies erhöht das Säuberungspotential der Zahnpasta.
4. Kaliumnitrat
Kaliumnitrat ist der richtige Inhaltsstoff für empfindliche Zähne. Er verhindert das Weiterleiten des unangenehmen Reizes zum Zahn-Nerv.
5. Süß- und Aromastoffe
Süß- und Aromastoffe haben keinen richtigen Effekt auf die Putzkraft. Stattdessen sorgen sie für einen leckeren Geschmack. Zu viele und die falschen Süßstoffe können den Zähnen aber auch schaden.
Wieso werden Sie nicht vor Risiken gewarnt?
Aus den vorangegangenen Erklärungen sollte eins klargeworden sein: Insbesondere bei falscher Anwendungen können einige Zahnpasten gefährlich werden. Da stellt sich die Frage, warum die Hersteller dies nicht groß und deutlich klarstellen. Der Grund dafür liegt in der deutschen Kategorisierung von Zahnpasta als Kosmetikartikel und nicht als Arznei. Dadurch müssen Risiken und Nebenwirkungen nicht genannt werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie selbst wachsam bleiben und sich über alles informieren, das Ihnen neu oder komisch vorkommt.
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
Letzten Endes gilt auch bei Zahnpasta dieser alte Satz. Wenn Sie sich unsicher sind oder wenn bei Ihnen irgendwelche Probleme auftauchen, sollten Sie unbedingt Ihren Zahnarzt um Rat fragen. Eine solche Beratung gehört zu seinen täglichen Aufgaben dazu und kann Ihren Zähnen schmerzhafte Erfahrungen ersparen. Solche sollten Sie nicht riskieren, nur, weil Ihnen Ihre Fragen banal vorkommen.
Was Sie sonst noch beachten sollten
Die richtige Zahnpasta allein macht noch keine gute Zahnpflege aus. Deshalb finden Sie hier noch ein paar Tipps dazu, wie die Zahnpasta richtig eingesetzt wird.
Insbesondere bei Kindern sollte schon beim Essen auf die Menge von Karies verursachenden Stoffen geschaut werden. Am besten trinken Kinder untere einem Jahr keine zucker- und säurehaltigen Getränke.
Putzen Sie die Zähne mindestens zwei Mal, am besten sogar drei Mal am Tag nach dem Essen.
Umso höher der RDA-Wert ist, umso länger sollten Sie nach dem Verzehr von säurehaltigen Produkten, wie beispielsweise Obst, mit dem Zähneputzen warten. Säure greift den Zahnschmelz an und macht ihn verletzlich. Die Spucke braucht circa eine halbe Stunde, um die Wirkung wieder zu neutralisieren.
Fluoride können besser einwirken, wenn sie nicht ausgespült werden. Wenn Sie Ihren Zahnschmelz stärken wollen, sollten Sie eine spezielle Zahnpasta kaufen, die abends aufgetragen wird.
Die Zahnpasta schafft nicht alles allein. Nutzen Sie Zahnseide, um auch aus den Zahnzwischenräumen die Reste zu entfernen.